Energetische Konzeption, Konstruktion und Materialien

Für die energetische Konzeption achten wir auf:

  • schwere, temperaturausgleichende Materialien;
  • leichte Dachkonstruktion mit geringer Wärmeaufnahme;
  • hinterlüftete Schattendächer für guten Wärmeabzug;
  • einfache Hahnlamellen-Fenster zur intensiven Querlüftung;
  • offene, beschattete Innenhofflächen und Aufenthaltspergolen, die durch die Begrünung ein behagliches Mikroklima generieren;
  • Schattenfilter an den Dachrändern nach Anforderung der Sonnenstudie und Verschattungsanalyse, um solare Einstrahlung von den Außenwänden fernzuhalten.

Sowohl bei den Konstruktionen als auch den Materialen achten wir auf die Möglichkeit des lokalen Handwerks und die vor Ort verfügbaren Materialien, um

  • lokale Bautraditionen zu unterstützen;
  • lokales Handwerk zu initiierend beziehungsweise zu fördern; 
  • heimische Wirtschaft durch Verwendung lokal verfügbarer beziehungsweise lokal herstellbarer Materialien zu stärken.

Konstruktion und Materialien im Einzelnen

Bodenplatten 
Beton, mit natürlichen Pigmenten eingefärbt und abgescheibt. FFB innen ist 15 Zentimeter höher als FFB Plateau (außen), um den Eintrag von Wasser in der Regenzeit zu minimieren.

Fundamente/ Sockel 
Aus grob behauenem Quarzitstein. Innerseitig mit Bodenplatte verbunden, um aufsteigende Feuchtigkeit zu vermeiden.

Plateau 
Das Plateau umgibt die Baukörper nach Bedarf. Es ist zirka 30 Zentimeter höher als das umliegende Gelände (abhängig von der Topographie). Der Höhensprung wird analog zum Wandfundament aus grob behauenem Quarzitstein hergestellt. Den Belag bilden polygonal-behauene Quarzitplatten.

Wände 
Lateritsteine in lokaler Fertigung mit Material vom Nachbargrundstück.
30 Zentimeter dick, lichte Raumhöhe, bis UK Betonträger Staubdecke von drei Metern innerseitig verputzt. Lange Wände müssen mit Stahl-Beton-Stützen verstärkt werden, da sie ansonsten zu weich sind und sich biegen können. Ein Ringanker als oberer Wandabschluss wird zum Anschluss der Staubdecke sowie als Auflager der Dachkonstruktion ausgebildet.

Dach Variante 1 
Pultdach mit 5 Grad Dachneigung. Hauptträger als dreidimensionales Stab-Raumfachwerk aus geschweißten Wasserleitungen, roh. Die Rohre überlappen sich an den Knotenpunkten und werden seitlich miteinander verschweißt. Das Stab-Raumfachwerk wird durch einbetonierte Stahlrohre als Ausgleichs- und Montaghilfe mit dem Ringanker verbunden. Unterkonstruktion der Sinus- /Trapezblecheindeckung aus Vierkantstahlrohren. Mögliche Stützen aus zwei mittels Stegblechen miteinander gekoppelten Stahlrundrohren, Durchmesser jeweils zirka 60 Millimeter (nach statischer Erfordernis).

Staubdecke Variante 1 
Stahlbetonträger spannen über die kurze Seite des Gebäudes und dienen als Auflager für eine Ausfachung. Diese wird durch vor Ort gegossene Betonschalenelemente erzeugt.

Verschattung Variante 1 
Essentiell für das klimatischen Konzept ist die Verschattung der Wandflächen. Diese wird durch große Dachüberstände erreicht. An (Süd-)Ost und (Süd-)West-Seite werden an den Traufen vertikale Verschattungselemente angebracht, um die solare Einstrahlung von den Außenwänden fernzuhalten. Diese können als Eigenleistung mittels Stoffen oder Hölzern hergestellt werden. 

Dach Variante 2 
(Asymmetrisches) Satteldach mit variabler Neigung. Die Unterkonstruktion wird analog zu Variante 1 aus Rohren geschweißt. Eindeckungen sind mit Sinus- beziehungsweise Trapezblechen realisierbar. Die Staubdecke ist analog zu Variante 1 zu gestalten. Die Verschattung ist analog zu Variante 1 zu realisieren.

Dach Variante 3 
Walmdach mit regelmäßiger Dachneigung. Die Unterkonstruktion wird analog zu Variante 1 aus Rohren geschweißt. Die Staubdecke ist analog zu Variante 1 zu gestalten. Die Verschattung ist analog zu Variante 1 zu realisieren.

PV-Anlage 
Auf dem Dach werden PV-Module montiert, um den benötigten Strom für das Zentrum zu generieren. Die Batterien werden im Batterieraum untergebracht. Dieser wird zur Kühlung der Batterien und der damit verbundenen Erhöhung der Lebensdauer mittels Klimaanlage gekühlt.

Fenster 
Hahnlamellen-Fenster mit Stahlumfassungszarge. Die Stahlumfassungszarge wird ohne Überstand zur Außenkante bündig mit dem Putz verbaut. Ausgleich der Maßtoleranz und kraftschlüssige Verbindung mit der Wand erfolgen durch Mörtel. Der Einbruchschutz ist an den Fenstern zur Straße hin notwendig, an den Fenstern zum Innenhof wird sie von Herrn Roth empfohlen. Ausbildung des Einbruchschutzes durch horizontale Stahlstäbe, die im gleichen Abstand wie die Verglasung am Fensterrahmen verschweißt sind.

Die Hahnlamellen-Fenster werden in Standardgrößen geliefert (Rohbaumaß 44,5, 54,5, 64,5 Zentimeter, et cetera). Eine Anpassung der Breite ist durch ein Zuschneiden der Gläser vor Ort möglich. Die Fenster in den Appartementgebäuden werden mit einem innenliegenden Sichtschutz ausgestattet. Dieser kann beispielsweise als Rollo mit lokalen Stoffen hergestellt werden.

Türen 
Die Türen werden als Stahltüren mit Stahlumfassungszarge ausgebildet. Der Einbau erfolgt analog zu den Fenstern.

Umfassungswände 
Zirka zwei Meter hohe Wände aus Lateritziegeln, beidseitig verputzt. Sockelausbildung analog zu Außenwänden. Oberer Wandabschluss wird aus Quarzitsteinplatten ausgebildet. Die Umfassungswände werden mit Pflanztrögen versehen, um einen Bewuchs zu ermöglichen.

Eingangstor 
Das Eingangstor wird eine Stahlkonstruktion, die an den Seiten in der Umfassungsmauer verankert wird. Die Detaillierung des Tores erfolgt.

Außenanlagen 
Bepflanzte Innenhöfe schaffen gemeinsam mit den großen Vordächern ein behagliches Mikroklima. Da der Oberboden abgetragen wurde, besteht das Grundstück aus hartem Laterit. Die Anpflanzung ist entweder in natürlicher/ künstlicher Senke oder in künstlichem Pflanztrog möglich.

Parkierung 
Tagesbesuch parkiert parallel zur Straße vor dem Areal. Übernachtungsgäste mit Fahrzeug benötigen Parkmöglichkeiten innerhalb des Areals (Diebstahlschutz).

 (Stand Juni 2021)